„Fotobeispiele aus der huforthopädischen Praxis bis 2008“
Langjährige Besucher kennen sie bereits… die Vorher-Nachher-Fotos aus der Fotogalerie der früheren Homepage der FBP. Die interessantesten Fälle werden hier nochmals präsentiert.
Galerie: 10 Fotobeispiele mit Zoom wenn man auf Foto klickt
Rissbildung im Zehenbereich – HR dorsal
08.06.2005: Die Röhrchen der Hornwand sind nach aussen verbogen. Die Hornwand wurde gestaucht und hat sich in Falten gelegt. Dort wo das Horn am meisten gestaucht wird, schieben die Falten zudem nach oben (im Übergang von der Zehen- zur Seitenwand). Die verbogenen Wände pendeln so stark nach aussen weg, dass sich in der Zehenmitte ein Riss gebildet hat.
16.05.2006: Die Röhrchen der Hornkapsel sind kaum mehr verbogen. Das Horn wird nicht mehr gestaucht und legt sich nicht mehr in Falten. Da die Wände nicht mehr nach aussen hin verbogen sind, ist der Riss deutlich kleiner.
Unphysiologische Wandrundung - VL lateral
20.08.2007: Dieser Huf weist eine nach hinten gebrochene Huf-Fesselachse auf. Die Zehenwand steht in einem ungünstigen Winkel zum Boden und kann daher keine Last mehr aufnehmen. Die Trachten sind in der Folge überbelastet und dementsprechend massiv untergeschoben. Durch die untergeschobenen Trachten hat sich im hinteren Seitenwandabschnitt eine unphysiologische Wandrundung gebildet: dort wo das Blitzlicht reflektiert wird, beult sich die Wand dem Betrachter entgegen.
19.01.2008: Die Zehenwand ist bis ca. zur Hälfte der Hufhöhe in einem günstigeren Winkel nachgewachsen. Es kann bereits mehr Last durch die Zehenwand aufgenommen werden, dementsprechend wurden die Trachten entlastet und stehen nun auch wieder in einem günstigeren Winkel zum Boden. Die unphysiologische Wandrundung ist weniger ausgeprägt.
Wandausbrüche - VL lateral
10.03.2005: Die Zehenwand steht in einem ungünstigen Winkel zum Boden und ist zudem verbogen. Das Horn hat sich dementsprechend in Falten gelegt. Infolge der Falten ist die Hufwand stark ausgebrochen. Die Huf-Fesselachse ist nach hinten gebrochen was zu einer Extension im Hufgelenk führen kann.
23.09.2005: Die Huf-Fesselachse bildet fast eine ungebrochene Linie. Es sind praktisch keine Falten mehr sichtbar und analog dazu sind die Ausbrüche stark zurückgegangen.
Verschobene Ballen – VL palmar
11.07.2006: Dieser Huf ist im Trachtenbereich überbelastet und weisst in der Folge eingerollte Trachten auf. Zudem ist er asymmetrisch belastet. Die Ballen sind dementsprechend schmal, spitzig und verschoben. Auf der mehr belasteten Seite (medial) ist der Ballen höher und auch spitziger.
08.02.2008: Die Ballen sind deutlich breiter und wirken insgesamt runder. Die Ballen sind weniger stark verschoben.
Kronrandspalten – VL medial
12.05.2005: Die Zehenwand steht in einem ungünstigen Winkel zum Boden. Das Horn hat sich in Falten gelegt. Um ein besseres Abfussen über diese lange Zehe zu erreichen wurde die Zehe bullnasig beraspelt. Die Trachten sind überbelastet und daher untergeschoben. Die Röhrchen im hinteren Wandabschnitt sind verbogen. Die Seitenwand ist überbelastet und schiebt sehr stark nach oben. Der hintere Seitenwandbereich knickt infolge der untergeschobenen Trachten ab („Knick“ im Kronrand ersichtlich). Im Bereich der hinteren Seitenwand hat sich eine unphysiologische Wandrundung gebildet, in diesem Bereich war die Hufwand lose und beweglich. Im Übergang von der hochgeschobenen Seitenwand zu den untergeschobenen Trachten hat sich ein Riss gebildet.
24.05.2006: Die Zehenwand steht in einem günstigeren Winkel zum Boden, das Horn wird weniger in Falten gelegt. Der Trachtenbereich wird weniger belastet, dementsprechend schieben die Hornröhrchen der Trachten weniger unter und sind auch nicht mehr verbogen. Die Seitenwand schiebt weniger hoch und die Kontur des Kronrandes verläuft harmonischer. An der Stelle des Risses ist nur noch eine Eindellung sichtbar.
Extension im Hufgelenk - VL lateral
09.05.2006: Dieser Huf weist eine nach hinten gebrochene Huf-Fesselachse auf. Die Zehenwand steht in einem ungünstigen Winkel zum Boden. In der Folge haben sich viele kleine Risse gebildet, welche durch das hängengebliebene Saumhorn überdeckt werden. Im Weiteren sind starke Einblutungen sichtbar.
07.12.2007: Das Wandhorn erscheint glatt und es sind praktische keine Risse mehr sichtbar. Dementsprechend haftet das Saumhorn auch weniger auf der Hornkapsel. Bemerkung: Die Ausbrüche im Tragrandbereich rühren daher, dass dieser Huf noch nicht symmetrisch belastet ist, in diesem Falle ist die laterale Seitenwand die mehrbelastete Seite.
Eingerollte Trachten - HL solear
14.05.2007: Dieser Huf ist im Trachtenbereich stark überbelastet. Dies ist an den eingerollten Trachten (die Trachtenendkanten sind nach innen verbogen) und an den spitzen Ballen erkennbar. Der Strahl erscheint schmal. Die aufgespreisselten bzw. ausgebrochenen Seitenwände sind ebenfalls ein Indiz, dass dieser Huf im Trachten- und Seitenwandbereich übermässig belastet ist. Im Sohlenrandbereich (hinter der Zehenwand) haben sich Blutergüsse gebildet. Als Folge der Überbelastung im Trachtenbereich, hat der Huf eine längsovale Form angenommen.
21.12.2007: Die Ballen sind weniger spitzig, die Trachtenwände stehen in einem weniger steilen Winkel zum Boden. Der Tragrand ist weniger aufgespreisselt und weisst keine Ausbrüche mehr auf. Die Trachtenendkanten sind weniger eingerollt, der Strahl erscheint etwas breiter. Der Huf hat bereits eine rundlichere Form angenommen.
Sehnenstelzfuss – VR lateral
23.06.2006: Dieser Huf weisst eine nach vorne gebrochene Huf-Fesselachse auf. Die Zehenwand ist nach vorne verbogen, das Horn hat sich in Falten gelegt. In der lateralen Seitenwand sind Einblutungen erkennbar.
08.05.2007: Die Zehenwand ist nicht mehr nach vorne verbogen und dementsprechend weisst das Horn weniger Falten und auch keine Einblutungen mehr auf. Die Huf-Fesselachse hat sich deutlich verbessert.
Faltenbildung – VL lateral
18.04.2005: Die Zehenwand steht in einem äusserst ungünstigen Winkel zum Boden und kann dadurch nicht mehr genügend Last aufnehmen. Die Trachten sind durch die Überbelastung stark untergeschoben und eingerollt. Das Horn wird gestaucht und hat sich deshalb in ausgeprägte Falten gelegt. Die Huf-Fesselachse ist nach hinten gebrochen was zu einer Extension im Hufgelenk führen kann.
28.02.2007: Die Zehenwand steht in einem deutlich günstigeren Winkel zum Boden. In der Folge konnten die Trachten entlastet werden. Sie sind deutlich weniger untergeschoben und haben an Höhe gewonnen. Da das Horn nun weniger gestaucht wird, sind auch die Hornfalten nur noch schwach ausgeprägt.
Schiefer Huf – VL solear
15.01.2005: Dieser Huf ist asymmetrisch belastet und hat sich in der Folge stark deformiert. Die mediale Seitenwand erscheint rund heraus gebogen und weist eine verbreiterte Blättchenschicht auf, die laterale erscheint im Gegensatz dazu gerade. Der laterale Ballen ist spitz und hochgeschoben, der mediale Ballen ist breiter und auch tiefer. Die laterale Trachtenwand ist länger als die mediale. Die Hornkapsel ist lateral aufgespreisselt.
23.10.2006: Der Huf ist deutlich symmetrischer belastet. Dies ist erkennbar an den gleichmässig geformten und gleich hohen Ballen und daran, dass die Hornkapsel eine gleichmässigere Form (rundlicher) angenommen hat. Die unterschiedliche Länge der Trachtenwände hat sich verbessert. Der Tragrand ist lateral unversehrt und ist insgesamt deutlich ausgeprägter (breiter und tragfähiger).